Schwierigkeiten bei der Wasserpflege mit Whirlpools

Sehr geringe Wassermenge:
Durch die geringe Wassermenge gibt es eine sehr hohe Konzentration an Schmutz im Wasser. Wenn 3 Personen in den Whirlpool gehen ist die Belastung so als wenn 150 Personen in einen 8 x 4 m Swimmingpool gehen.

Sehr hohe Wassertemperatur:
Ein Whirlpool wird mit 35 bis 38 ° Grad warmen Wasser betrieben. Das ist die optimale Temperatur für Bakterien. Aus einer Bakterie können bei diesen Temperaturen in 10 Stunden 1 Milliarde Bakterien werden.

Ein starke Verwirbelung des Wassers:
Durch die starke Verwirbelung des Wassers gast das Kohlendioxid im Wasser aus und es kann dadurch zu Kalkausfällungen kommen. Durch die Verwirbelung werden auch viele Desinfektionsmittel (wie z.B. Chlor) schneller abgebaut.

Sehr viele Rohrleitungen:
Ein Whirlpool mit 50 Düsen kann bis zu 100 m Rohrleitung mit 150 qm innerer Oberfläche haben. Dort können sich Kalkstein, Fette, Kosmetika, Bakterien mit Biofilm absetzen. Viele Rohrleitungen wie z.B. die Luftleitungen können nicht durchspült werden.

Sehr kleine Filteranlagen im Whirlpool:
Verglichen mit der Belastung des Wassers sind die Filteranlagen unterdimensioniert und die Filterlaufzeiten sehr häufig viel zu gering. Dadurch verbleibt der Schmutz im Whirlpool und muss chemisch gereinigt werden.

Kommen wir jetzt zu den drei größten Feinden bei der Desinfektion von Wasser im Whirlpool.

01

KALKAUSFALL

02

FETTE, ÖLE, KOSMETIKA

03

BIOFILME

Kalkausfall

  • Kalk und Kohlendioxid befinden sich immer im Wasser
  • Sie sind chemisch miteinander verbunden und im Wasser gelöst
  • Viel Kohlendioxid + viel Kalk im Wasser = hartes Wasser
  • Durch die Erwärmung und Verwirbelung des Wassers: Kohlendioxid gast aus, der gelöste Kalk wandelt sich in Kalkstein um: Kalkstein setzt sich in den Innenwänden der Rohrleitungen ab. Ein Whirlpool mit 50 Düsen hat ca. 100 m Rohrleitungen mit ca. 150 m2 innerer Oberfläche. Die können komplett mit Kalkstein belegt sein. Dadurch finden Bakterien Halt und Fette setzen sich ab. Die Bakterien vermehren sich und bilden einen Biofilm.

Fette, Öle und Kosmetika

  • Sie stammen aus der Haut und kommen trotz vorherigem Duschen in das Wasser.
  • Sie bilden tausende von kleinsten nicht sichtbaren Tropfen im Wasser.
  • Diese Tropfen bleiben auf rauen Oberflächen hängen und sammeln sich dort an.
  • An der Grenzfläche der Tropfen, zwischen Öl und Wasser sammeln sich Bakterien an.
  • Die Bakterien nutzen die Öle als Nahrungsquelle und bilden einen Biofilm.
  • Öle und Kosmetika sind sehr schwierig mit Desinfektionsmitteln zu oxidieren: hohe Dosierungen sind nötig

Biofilme

  • Biofilme sind eine Überlebensstrategie der Bakterien.
  • Sie setzen sich fest und produzieren einen Schleim aus Polysacchariden.
  • Der Biofilm schützt die Bakterien vor Desinfektionsmitteln wie z.B. Chlor.
  • Biofilme bilden sich in den Rohrleitungen, auf frei schwebenden Öltropfen, in den Filtern.
  • 95% bis 99% der Bakterien leben im Biofilm. Nur 1% bis 5% der Bakterien im Whirlpool können mit klassischen Desinfektionsmitteln abgetötet werden.
  • Biofilme wachsen permanent und entstehen sehr schnell.

Stellen Sie sich vor das Sie drei Tage lang ihre Zähne nicht putzen.

Der Belag den Sie dann fühlen können ist ein Biofilm.